Die Einstellung angehender Lehrkräfte gegenüber lesbischen, schwulen und bisexuellen (LGB) Schüler*innen in Luxemburg

Die Vielfalt der luxemburgischen Schülerschaft wurde in vielen Zusammenhängen untersucht. So haben groß angelegte Studien wie PISA und das nationale Bildungsmonitoring ÉpStan sich z. B. intensiv mit Leistungs- und Lernstörungen befasst (Ugen et al., 2021) und dabei große Bildungsungleichheiten aufgrund von Kriterien wie soziale Herkunft, Geschlecht und Migrationshintergrund identifiziert. Das Thema der sexuellen Vielfalt der Schüler*innen – bei dem die sexuelle Orientierung als eine Achse der Ungleichheit konzeptualisiert wird – wurde jedoch wenig angesprochen. Weltweit identifizieren sich immer mehr junge Menschen als LGBTQIA+ (Richter, 2023), und das luxemburgische LGBTIQ+ CIGALE Zentrum berichtet von deutlich mehr an Jugendliche gerichtete Aufklärungsarbeit zu diesem Thema in luxemburgischen Schulen und Jugendzentren im Jahr 2019 im Vergleich zu den Vorjahren (CIGALE, 2020). Die luxemburgische Bevölkerung hat im Allgemeinen eine positive Einstellung gegenüber LGBTQIA+-Personen, doch Aussagen von luxemburgischen LGBT-Jugendlichen belegen, dass sie aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität trotzdem noch in luxemburgischen Schulen schikaniert werden (Meyers et al., 2019). In diesem Zusammenhang stellen Lehrkräfte mit einer positiven Einstellung gegenüber LGBTQIA+-Schüler*innen eine wichtige Schutzressource in Schulen dar.

Bildungsbericht: 2024
DOI:
https://doi.org/10.48746/bb2024lu-de-44
Kapitel: