Die Entwicklung der Maison Relais pour Enfants in Luxemburg. Herausforderungen für die Bildungs- und Förderqualität im non-formalen Bildungsbereich

Während bis vor wenigen Jahren die Bildung und Betreuung von Kindern außerhalb des schulischen Bildungsbereichs in Luxemburg weitgehend innerhalb der Familie stattfand, hat im Laufe des letzten Jahrzehnts eine starke Verlagerung der Sozialisation von der Familie in die Betreuungs- und Bildungsinstitutionen, besonders in die Maison Relais pour Enfants (MRE), stattgefunden. Hierbei handelt es sich um professionell organisierte, offene Tagesstrukturen, die sich an schulpflichtige Kinder zwischen dem vierten und dem zwölften Lebensjahr wenden und diese zeitlich flexibel außerhalb der Schulzeiten betreuen. Da immer mehr Familien auf dieses institutionelle Betreuungsangebot zurückgreifen, hat sich die Zahl der dort betreuten Kinder auf mittlerweile über 50.000 erhöht (vgl. MENJE, 2020). Zudem erfolgte in den vergangenen Jahren eine Schwerpunktsetzung auf den Bildungsauftrag, während der Betreuungsauftrag zunehmend in den Hintergrund gedrängt wurde (Neumann, 2014). Aufgrund dieser weitreichenden Veränderungen im Feld der Kindertagesbetreuung erscheint es interessant, im Rahmen des vorliegenden Bildungsberichtes die Entwicklung der Betreuungsstruktur MRE, ihren Qualitäts-, Betreuungs- und Förderanspruch in den Blick zu nehmen und darüber hinaus den Bildungsrahmenplan, seine Umsetzung und die damit verbundenen Herausforderungen zu diskutieren. 

Bildungsbericht: 2021
DOI:
https://doi.org/10.48746/bb2021lu-de-6
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