Die pädagogische Ausrichtung der Jugendarbeit in Luxemburg hat sich in den vergangenen Jahren verändert. Mit ihrer Charakterisierung als ein Feld der non-formalen Bildung wurde auch hierzulande das originär sozialpädagogische Handlungsfeld sowohl inhaltlich als auch strukturell näher an die luxemburgische Bildungslandschaft angegliedert. Diese Entwicklung geht u. a. auf die auch in Luxemburg viel diskutierte Krise des Bildungssystems zurück, die durch internationale Untersuchungen wie die PISA-Studie belegt wurde. Die Studien zeigen, dass schulischer Lernerfolg in hohem Maße von der sozialen Herkunft abhängig ist und somit längst nicht alle Schüler/innen im luxemburgischen Schulsystem über die gleichen Bildungschancen verfügen (MENFP & UL, 2013).
Aus diesen Ergebnissen leitet sich der bildungs- und jugendpolitische Auftrag ab, ein günstigeres Umfeld zu schaffen, in dem der Zugang zu Bildung und sozialer Teilhabe für alle jungen Menschen gleichermaßen sichergestellt werden kann. Es ist ein Auftrag, der nicht ausschließlich an die Schulen gerichtet wird, auch wenn die formale Bildung hierbei natürlich eine zentrale Position einnimmt; vielmehr sind auch außerschulische Orte der Bildung, wie die Jugendarbeit, Gegenstand dieser „neuen Bildungsdebatte“ (Rauschenbach & Otto, 2004, S. 1).