Im Frühjahr 2018 nahm Luxemburg zum ersten Mal an der International Computer and Information Literacy Study (ICILS) der International Association for the Evaluation of Educational Achievement (IEA) teil. In diesem Kapitel stellen wir die wichtigsten Ergebnisse der ICILS 2018 für Schülerinnen und Schüler aus Luxemburg vor. Konkret vergleichen wir die nationalen mit den internationalen ICILS-Ergebnissen und analysieren nationale Kompetenzunterschiede, die auf Merkmale der Schülerinnen und Schüler zurückzuführen sind, etwa ihr Geschlecht oder ihr soziokultureller und sozioökonomischer Hintergrund. Darüber hinaus untersuchen wir Kompetenzunterschiede zwischen den verschiedenen Schulformen in Luxemburg. Im Hinblick auf die Leistungen der Schülerinnen und Schüler lassen sich aus der erstmaligen Teilnahme Luxemburgs an der ICILS vier zentrale Schlussfolgerungen ziehen: (1) Achtklässlerinnen und Achtklässler (6e/8e) aus Luxemburg liegen sowohl in den computer- und informationsbezogenen Kompetenzen (Computer and Information Literacy, CIL) als auch in den Kompetenzen im informatischen Denken (Computational Thinking, CT) deutlich unter dem internationalen Durchschnitt der Studie. (2) Die CIL-und CT-Leistungen in Luxemburg hängen stark von den Hintergrundmerkmalen der Schülerinnen und Schüler ab, vor allem von ihrem sozioökonomischen Hintergrund. (3) Die CIL- und CT-Unterschiede zwischen den Schulformen sind beträchtlich, wobei stets die prestigeträchtigere(n) Schulform(en) bevorteilt ist/sind. (4) Mädchen schneiden in CIL besser ab als Jungen. Kurzum: Die erstmalige Teilnahme Luxemburgs an der ICILS bestätigt altbekannte Ergebnisse für neue Kompetenzen.