In den letzten zehn Jahren hat weltweit die Heterogenität der Lernenden auf allen Systemebenen formaler Bildung zugenommen. Diese Vielfalt spiegelt sich jedoch nur teilweise im Bildungssektor tätigen Personal wider. Dieser Trend ist auch in Luxemburg zu beobachten, wo luxemburgische Staatsangehörige sowohl in der Lehramtsausbildung als auch unter praktizierenden Lehrer*innen überrepräsentiert sind (Pit-ten Cate et al., 2021). Diese fehlende Passung könnte mit anhaltenden Bildungsungleichheiten zusammenhängen, die zu einer Unterrepräsentation von Schüler*innen mit Migrationshintergrund in höheren Bildungsgängen führen. Prävalent ist zudem ein Ungleichgewicht in der Geschlechterverteilung zwischen Schüler*innen und Lehrer*innen, wobei insbesondere im Grundschulbereich Lehrerinnen überrepräsentiert sind (MENJE, 2022). Im Hochschulbereich ist das Bild etwas anders. Obwohl weltweit mehr Frauen als Männer eine Universität besuchen, spiegelt sich diese Geschlechterverteilung nicht in den postgradualen Abschlüssen und akademischen Positionen wider, wo Männer deutlich überrepräsentiert sind (Bothwell et al., 2022) – bekannt als Leaky pipeline-Phänomen (Blickenstaff , 2005). Darüber hinaus sind Frauen gegenüber Männern in den Sozial- und Geisteswissenschaften über- und in den MINT-Fächern unterrepräsentiert. Solche Ungleichheiten können zum Teil auf einen Mangel an positiven Vorbildern (Redding, 2019) oder ein unzureichendes multikulturelles Bewusstsein im Bildungskontext zurückgehen.
Bildungsbericht 2024 • Artikel
Diversität des akademischen und wissenschaftlichen Personals und der Studierenden an der Universität Luxemburg
Bildungsbericht: 2024
DOI:
https://doi.org/10.48746/bb2024lu-de-45