Im Frühjahr 2018 nahm Luxemburg zum ersten Mal an der International Computer and Information Literacy Study (ICILS) der International Association for the Evaluation of Educational Achievement (IEA) teil. In diesem Kapitel stellen wir die wichtigsten Ergebnisse der ICILS 2018 für Lehrkräfte in Luxemburg vor. Konkret zeigen wir, in welchem Umfang Lehrkräfte im internationalen Vergleich Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) in Lern- und Lehrprozesse einbeziehen. Darüber hinaus beleuchten wir Unterschiede im Einsatz von IKT, die auf Merkmale der Lehrkräfte zurückzuführen sind, etwa ihre Einstellung zur Rolle von IKT in der Praxis, Kompetenz und Selbstwirksamkeit im Umgang mit IKT, Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten im Bereich IKT und den Einsatz digitaler Werkzeuge und Software im Unterricht. Wir untersuchen auch die Rolle schulischer IKT-Ressourcen und eines kollaborativen Umfelds in Bezug auf IKT sowie die Priorisierung einer klaren strategischen Planung und Vision für IKT durch die Schulleitung. Bei der Analyse der luxemburgischen Lehrkräftedaten haben wir vier Hauptfaktoren identifiziert, die wesentlich mit dem angegebenen Einsatz von IKT in Lern- und Lehrprozessen zusammenhängen: (1) die positive Einstellung der Lehrkräfte zur Rolle und zum Einsatz von IKT in der Praxis; (2) die Kompetenz der Lehrkräfte im Hinblick auf die Erfahrung mit IKT und eine höhere Selbstwirksamkeit im Umgang mit IKT; (3) die häufige Verwendung digitaler Lernwerkzeuge und Software durch die Lehrkräfte im Unterricht und (4) die Gegebenheit, dass die Lehrkräfte in einer Schule arbeiten, in der IKT im Unterricht Priorität beigemessen wird. Auch die Verfügbarkeit der schulischen IKT-Ressourcen ist wichtig, obgleich diese nach Aussage der meisten Lehrkräfte bereits hoch ist. Kurz gesagt: Luxemburgs erstmalige Teilnahme an der ICILS liefert wertvolle Erkenntnisse darüber, welche Faktoren dazu beitragen, dass Lehrkräfte IKT häufiger einsetzen. Somit können die Lehrkräfte ihre Schülerinnen und Schüler auch bei der Nutzung von IKT im Unterricht besser fördern und sie bei der Entwicklung von computer- und informationsbezogenen Kompetenzen (Computer and Information Literacy, CIL) und Kompetenzen im informatischen Denken (Computational Thinking, CT) unterstützen.