Herausforderungen, Barrieren, Diskriminierungen: Wie junge Migrantinnen und Migranten das Luxemburger Bildungssystem wahrnehmen

Das moderne multikulturelle Luxemburg schätzt seine Migrationsgeschichte und die kulturelle, soziale und sprachliche Vielfalt seiner Bevölkerung und präsentiert sich als eine Nation, in der Personen unterschiedlicher Herkunft harmonisch zusammenleben. Dieses Zusammenleben ist jedoch nicht frei von Schwierigkeiten und Hindernissen wie die Aussagen andeuten, die im Rahmen des interdisziplinären, EU-finanzierten Projekts MIMY (www.mimy-project.eu) gesammelt wurden. In dieser Studie wurde die Integration junger Menschen im Alter von 18 bis 29 Jahren untersucht, die in neun europäischen Ländern – darunter Luxemburg – in vulnerablen Verhältnissen leben. Wir fassen hier Herausforderungen, Hindernisse und Ungleichheiten zusammen, die im luxemburgischen Schulsystem – so wie von den Migrantinnen und Migranten selbst beschrieben – wahrgenommen werden. Die Daten wurden mithilfe der folgenden Interviewformen erhoben: drei Diskussionsgruppen mit zwölf jungen, nicht europäischen Migrantinnen und Migranten, zwei Diskussionsgruppen mit neun Eltern junger Migrantinnen und Migranten sowie zehn biographische Interviews mit in Luxemburg geborenen Nachkommen von Migrantinnen und Migranten. Die qualitative Forschung kann wertvolle Hinweise auf das „Warum“ bestimmter Phänomene geben und den Forschenden helfen, zu erkunden, was das menschliche Verhalten antreibt. Aber sie hat auch gewisse Grenzen: Kleine Stichprobengrößen können zu Verzerrungen führen und Verallgemeinerungen über die untersuchten Personen hinaus sind nur bedingt möglich (Anderson, 2010).