Digitalisierung der pädagogischen Diagnostik: von Evolution zu Revolution

Beim Stichwort „digitales Klassenzimmer“ gehen die Überlegungen traditionell erst einmal in Richtung pädagogisch-didaktische Anwendungsszenarien. Wo gelernt und gelehrt wird, muss jedoch auch evaluiert werden. Wer Lehr-Lern-Prozesse erfolgreich steuern will und eine optimale Passung zwischen Unterricht und Schülerschaft erreichen möchte, muss notgedrungen regelmäßig feststellen, wie es um die Kompetenzen dieser Schülerschaft steht. Dass Zertifikation Evaluation voraussetzt, versteht sich ebenfalls von selbst. Insbesondere diese pädagogische Diagnostik – egal ob formativ, summativ oder zertifikativ – kann enorm von einem zielgerichteten Einsatz neuer Medien und Technologien profitieren, und zwar in puncto Effizienz (z. B. automatische Auswertung, vereinfachte Logistik, höherer Informationsgehalt), Effektivität (z. B. verbesserte Psychometrie und Abbildung von höheren Kompetenzen, adaptive Aufgabenauswahl, Echtzeitfeedback, Verquickung von Lernen und Diagnostik) und Fairness (z. B. erhöhte Standardisierung der Testsituation und Auswertung, inklusive Benutzeroberflächen, sprachfreie und multilinguale Assessments). 

Bildungsbericht: 2021
DOI:
https://doi.org/10.48746/bb2021lu-de-28
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