Im Bereich der Bildungsberatung und der pädagogischen Intervention sind Intelligenztests weit verbreitet. Sie werden in der Diagnostik spezifischer Lernstörungen bei Kindern eingesetzt und dienen der Identifikation von Hochbegabung sowie der Identifikation von Over- oder Underachievement. Intelligenz zählt zu den zuverlässigsten Prädiktoren für den akademischen oder beruflichen Erfolg (z. B. Roth et al., 2015). Allerdings ist die Zuverlässigkeit und Gültigkeit der Tests nur dann gewährleistet, wenn sie in einer Sprache durchgeführt werden, die das Kind gut beherrscht. Dies stellt in einem multikulturellen und mehrsprachigen Umfeld wie Luxemburg eine erhebliche Herausforderung dar – insbesondere da sich Fachleute bisher auf Tests aus anderen Ländern verlassen müssen, die nicht an das Luxemburger Umfeld angepasst wurden (Ugen et al., 2021).