Ungleichheiten bei den schulischen Leistungen von Kindern je nach sozialer Herkunft ihrer Eltern sind praktisch ein universelles Phänomen: Kinder aus sozioökonomisch begünstigten Familien sind in der Regel in der Schule am erfolgreichsten, während Kinder aus einkommensschwachen Familien häufig größere Schwierigkeiten haben (Bourdieu & Passeron, 1964). Ausnahmen gibt es bei diesem Phänomen wenige, seine Intensität kann jedoch je nach Umfeld erheblich variieren. Vor allem, weil verschiedene Facetten des sozialen Status hier in Interaktion treten, sind die Folgen hochkomplex. Zu den Facetten gehören der Bildungshintergrund sowie die soziale und geografische Herkunft der Eltern, aber auch das Land, in dem die Kinder zur Schule gehen. Die verschiedenen Faktoren beeinflussen die schulische Leistung von Mädchen und Jungen dabei unterschiedlich.
Im speziellen Fall Luxemburgs zeigt sich das universelle Phänomen mit einem einzigartigen Aspekt, der zur besonderen Komplexität der Herausforderungen für die öffentliche Bildungspolitik beiträgt: Angesichts des speziellen Profils der internationalen Migration interagieren hier die sozioökonomischen Ungleichheiten mit der kulturellen Diversität der Herkunftsländer in besonderer Weise.