Seit Jahren weisen nationale und internationale Studien auf gravierende Leistungslücken zwischen verschiedenen Schüler:innengruppen in Grund- und weiterführenden Schulen in Luxemburg hin (z. B. MENFP/SCRIPT, 2000). Die Unterschiede in den Schlüsselkompetenzen sind bereits im Zyklus 2 zu erkennen und werden mit steigender Klassenstufe größer (LUCET, 2023). Auch international lassen sich immer wieder solche Leistungsunterschiede zwischen Schüler:innengruppen mit unterschiedlichem familiärem Hintergrund (sozioökonomisch, sprachlich und migrantisch) finden (z. B. Stanat & Christensen, 2006). In der diversen luxemburgischen Schülerschaft, in der 43,5 % der Schüler:innen eine andere Nationalität als die luxemburgische haben und 68,4 % der Schüler:innen nicht Luxemburgisch zuhause sprechen (MENJE & SCRIPT, 2024), betreffen die Effekte des sozioökonomischen Status sowie des Migrations- und Sprachhintergrunds eine besonders große Gruppe. Weiterhin verstärken die hohen sprachlichen Anforderungen im luxemburgischen Schulsystem die Leistungsunterschiede. Im vorschulischen Bereich (Précoce und Zyklus 1) ist Luxemburgisch Unterrichtssprache und seit 2017 soll zusätzlich Französisch gefördert werden.
Bildungsbericht 2024 • Artikel
Frühkindliche Bildung und Betreuung in Luxemburg: Wer nimmt die Angebote wahr und welche Effekte hat der Besuch auf frühe Schulleistung?
Bildungsbericht: 2024
DOI:
https://doi.org/10.48746/bb2024lu-de-4